Herbert Neidhöfer, homme de lettres

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Das Projekt

Die Clemens Limbularius Trilogie · ¡Hans Koberlin vive! · TEXT. Ein Text

HannaH & SesyluS · … du rissest dich denn ein. · Telos


II
…du rissest dich denn ein.

Dezember 2010, ISBN 978-3-941033-13-9, 604 Seiten, 19,90 €

Etliche Jahre nach seinem seltsamen Abenteuer an der Riesel verdingt sich Clemens Limbularius nicht mehr im Lebenswassergroßhandel, sondern als Angestellter in einem Büro. Dabei gibt es neben einem toten Kollegen, dessen Witwe und einem süßen Mädel noch den plötzlich und unerwartet verstorbenen Hans Köberlin … »Sehr merkwürdig schön. Sag Bescheid, wenn es etwas Neues von dem Autor gibt. Und allerherzlichste Grüße nach in die Domstadt.« – Hier ist es nun, nach HannaH & SesyluS (2007) das Neue … »Der Autor hat sich erneut die gegen die Schriftsteller gerichteten Vorwürfe, sie würden die ›großen Probleme‹ vernachlässigen, zu Herzen genommen und versucht, hier an einige von ihnen heranzugehen, etwa die des Wohnraums, der manuellen Arbeit, der Ernährung, der Zeit, des Raums, der Natur, der Freizeit, der Sprache, der Ausbildung, der Information, des Ehebruchs, der Zerstörung und der Reproduktion menschlicher und tierischer Gattungen.«

»… et l’on accuse ce temps d’avoir négligé les lettres! … Consultez le Journal de la Librairie, et vous y verrez des poëmes sur le Tour, sur le jeu de Dames, sur le Tric-trac, sur la Géographie, sur la Typographie, la Comédie, etc.; sans compter les chefs-d’oeuvre tant prônés sur la Pitié, l’Imagination, la Conversation; et ceux sur la Gastronomie, la Dansomanie, etc. Peut-être dans cinquante ans se moquera-t-on des mille poèmes à la suite des Méditations, des Orientales, etc. Qui peut prévoir les mutations du goût, les bizarreries de la vogue et les transformations de l‘esprit humain! Les générations balayent en passant jusqu’au vestige des idoles qu’elles trouvent sur leur chemin, et elles se forgent de nouveaux dieux qui seront renversés à leur tour.« (Honoré de Balzac).

Der zweite Roman … du rissest dich denn ein. beschreibt, wie Clemens Limbularius, der sich mittlerweile als ein Redakteur bei einer Fernsehzeitschrift verdingt, zu der Auffassung kommt, sein Schicksal sei mit dem des Protagonisten einer Fernsehserie – einer weekly Soap mit dem Titel »Die Nacht der Seele« – verknüpft.

Außerdem ist Clemens als studierter Literaturwissenschaftler an der Herausgabe des Nachlasses des plötzlich und unerwartet verstorbenen Schriftstellers Hans Köberlin beteiligt (eine besondere Leseprobe [PDF]: der Idiosynkrasie-Essay).

In den drei Abschnitten des zweiten Romans wird Clemens – jeweils durch eine Frau – mit der Zumutung, sich in der Welt zu behaupten, der Möglichkeit eines guten Lebens und mit dem sogenannten Realitätsprinzip konfrontiert.

~

FIKTIONSVERTRAG
Handlungen, Orte und Namen der Personen sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit realen Handlungen, realen Orten und mit real lebenden oder bereits real verstorbenen Personen wäre rein zufällig.
Persons attempting to find a motive in this narrative will be prosecuted; persons attempting to find a moral in it will be banished; persons attempting to find a plot in it will be shot. (Mark Twain, The Adventures of Huckleberry Finn).

EINS
[Carla]

La chose la plus importante à toute la vie est le choix d’un métier: le hasard en dispose. La coutume fait les maçons, soldats, couvreurs. (Blaise Pascal).
Was man treibt gewinnt mehr und mehr den Charakter des Zeitvertreibs. Möge er ehrenvoll sein. (Thomas Mann).
Il n’y a pas de honte à préférer le bonheur. (Albert Camus).

I
Ein Mann verläßt ein Bürogebäude, zündet sich mit Inbrunst eine Zigarette an, geht zu einer Omnibushaltestelle, besteigt einen Omnibus, erreicht nach einer einstündigen Omnibusfahrt die Peripherie der Stadt, steigt aus dem Omnibus und geht von der Omnibushaltestelle zu dem Haus, in welchem er lebt – Der Name des Mannes

II
Clemens Limbularius lebt jetzt also in der Peripherie südöstlich des Zentrums und fährt mit dem Omnibus zum Broterwerb an den Rand des Zentrums – Die drei wesentlichen Modi von Clemens’ Leben – Die Musik und die vier Etappen der Omnibusfahrt – Clemens’ Haltung zum Broterwerb – Clemens’ Haltung zur Liebe und zur Sexualität – Clemens’ sozialer Umgang

III
Über Clemens’ Broterwerb – Clemens im Büro – Clemens spricht mit einem weisungsbefugten Kollegen über einen plötzlich und unerwartet verstorbenen Kollegen – Clemens und der weisungsbefugte Kollege trinken auf den Verstorbenen – Der weisungsbefugte Kollege überträgt Clemens das Arbeitspensum des toten Kollegen – Die Witwe des toten Kollegen ruft an – Der tote Kollege hat Clemens etwas hinterlassen – Clemens verabredet sich mit der Witwe zum Essen – Das Polaroidbild der Witwe, als sie noch keine Witwe war – Clemens beschließt ein experimentum crucis und macht Feierabend

IV
Clemens fährt in die Peripherie anstatt wie geplant zu Lysa – Über Clemens’ Berufung – Das Vermächtnis des Hans Köberlin – Der Editionsplan – Clemens sitzt über Hans Köberlins Tagebüchern und bereut, nicht zu Lysa gefahren zu sein – Hans Köberlins letzter Satz – Ein erster kurzer Abriß über die Person Hans Köberlins – Wie Hans Köberlin in wenigen Wochen aus einhundert Euro einhunderttausend Euro machte – Noch einige Anmerkungen zu Hans Köberlin und zu der Hans Köberlin Gesellschaft – Über Clemens’ Bibliothek und Clemens’ Dasein in der Peripherie – Clemens wird müde und geht zu Bett – Proust vor dem Einschlafen

V
Clemens steht im Badezimmer und rasiert sich – Über das Verhalten von Rasierklingen – Ein weiterer seltsamer Traum – Clemens ist in der Zeit zwischen dem Telephonat mit der Witwe und dem Rendezvous nicht zu Lysa gefahren – Über das seltsame Verhalten des Kollegen kurz vor seinem Tod – Clemens hat Vorsätze bezüglich seines Treffens mit Carla – Ein nachgelassenes Romanfragment von Hans Köberlin – Clemens trifft sich mit Carla – Der Abend mit Carla – Clemens landet bei Carla auf dem Teppich, aber nicht in des toten Mannes Kiste

VI
Clemens fährt von Carlas Peripherie aus in die Redaktion – Clemens fährt nach Feierabend wieder zu Carla – Carla besucht Clemens in seiner Peripherie – L’avventura – Eine weitere Nacht in Clemens’ Peripherie – Clemens begegnet bei Carla Carlas Vater und flieht die familiäre Situation

VII
Clemens ist wütend auf Carla und fährt halbherzig trotzig ins Zentrum – Clemens schaut nicht bei Lysa vorbei – In seiner Peripherie hofft Clemens vergeblich auf das Erscheinen Carlas – Hans Köberlins projektierte Anthologie von Zeugnissen, die mit erschreckender Konsequenz zeigen, wie Menschen Jahrzehnte ihres eigenen und einzigen Lebens nichteten oder genötigt waren, dies zu tun – Carla kommt doch noch zu Clemens – Die Macht der körperlichen Liebe … – … und ihre Grenzen – Here lies one whose name was writ in waterLa règle du jeu

VIII
Mutmaßungen über Carla und Clemens – Etwas derangiert verbringt Clemens die nächsten beiden Tage – Clemens will sich zusammenreißen und zum Alltag übergehen – Köberlins Gedanken über die Strategie Camouflage – Clemens sieht fern – Ein Anruf

ZWEI
[Lysa]

Das Untermbaumstehen war eben so wirklich als das Zuhauseseyn ist. (Karl Philipp Moritz).
Time did not so much elapse as grow less relevant. (Thomas Pynchon).
Vor dem Schicksal schützt nur Eins: die Nichtigkeit. (Friedrich Hebbel)

IX
Einem aus der Kaste der Unerwähnten passiert ein Mißgeschick – Tischgespräche unter Kollegen – Über die Serie – Die Darstellerin der Julia – Der große Irrtum der ersten ist die wahre Liebe der zweiten Staffel – Auf ins Manöver!

X
Clemens fährt, wie bereits erwähnt, nicht zu Lysa – Die Suche nach den Episoden – Clemens ist ratlos und fühlt sich krank – Clemens fährt in das Etablissement, in dem Lysa arbeitet, aber Lysa arbeitet nicht mehr dort – Clemens bekommt Besuch

XI
Lysa und Clemens – Nichts Neues in der Redaktion – Clemens erzählt Lysa in dem Restaurant am Fluß in der Peripherie während des Essens seine Erlebnisse der letzten Wochen – Der Einbruch in Carlas Villa – Das Vermächtnis des toten Kollegen

XII
Vier Wochen im voraus – Clemens verbindet, was Hans Köberlin betrifft, das Angenehme mit dem Nützlichen – Fellinis Roma – Greenaways The Belly of an Architect – Die Reise mit Lysa in die ewige Stadt – Was Lysa und Clemens in der ewigen Stadt alles so treiben – Ein glückliches Paar – Die Rückkehr

XIII
Clemens will das Angekündigte nicht fassen – Während der gedankenschweren Fahrt in die Peripherie handelt Clemens gegen seine Gewohnheiten – Lysa geht davon aus, daß sie Clemens verlassen muß – Der lange Abschied – Clemens muß gegen seinen Willen versuchen, Lysa sein Leben zu erzählen – Die letzte Woche: Clemens macht krank (wie man so sagt) – Lysa ist weg – La Fugitive

XIV
Clemens macht weiter krank (wie man so sagt) – Clemens’ neuer Alltag vier Wochen im voraus und ohne Lysa – Clemens wird noch menschenscheuer – An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen – Über den Zusammenhang zwischen neurotischer Frauenlosigkeit und der Exzentrik des Köberlinkommentars – Projekte kündigen sich an

XV
Clemens über Köberlin – La isola di Procida – Urlaubslektüre – Der Besucher – In Mexiko – Ein logisch unmöglicher Satz – Über John Cages Ansicht, daß der Augenblick ein Mythos sei und über andere Dinge – Über die Funktionen, Möglichkeiten und Utopien des Schreibens – Die schöne Unbekannte – Ein happy end?

XVI
Clemens’ Zweifel nehmen zu – Der Essayband trifft ein – Clemens ist ein wenig (aber nur ein wenig) mit sich und seinem Los versöhnt – Idiosynkrasie – Das bucklichte Männlein – Arnim und Brentano, Thomas Mann, Walter Benjamin und Charles Baudelaire – Eine Photographie

DREI
[Emilia]

Im Moment ist nur der Moment aktuell. (Niklas Luhmann).
Ist die Welt nicht so, wie sie sein soll, oder stehe ich schief zu ihr? Habe ich mich so verändert, daß ich an der Welt leiden muß, oder hat sich die Welt von mir so entfernt, daß meine Hoffnungen keine Beziehung mehr zu ihr haben können? (Hans Blumenberg).
I yam what I yam, an’ tha’s all I yam. (Popeye the Sailor).

XVII
Ein fatales Gespräch – Eine Frage der Quote – Eine Frage der Motive – Eine Frage des Charakters des Protagonisten – Man darf das Fußvolk nicht vernachlässigen – Eine Frage des Timings – Eine Frage des Handwerks – Geh doch in die Werbung! – Verkauf doch dein Auto!

XVIII
Ein Wetterumschwung – Clemens tritt die Reise in die Hauptstadt an – Conditio humana – Die vier Etappen der Fahrt in die Hauptstadt – Angestelltenängste und Herzensergießungen – Vorläufige Bilanz der vergangenen Monate

XIX
Der unzumutbare Hauptbahnhof der Hauptstadt – Im Hotel – Die schöne Empfangsdame – Am Kanal entlang zur Wohnung des Busenfreunds – Der Busenfreund – Der kleine Imbiß – Tatort: Wodka Bitter-Lemon – Die Welt wird immer enger – An Gräbern vorbei zurück zum Hotel

XX
Der Tag des Kongresses – Ein Traum, seltsam wie immer – Der Spaziergang zum Veranstaltungsort – Man muß Dummheit und Ignoranz in ihre Schranken verweisen! – Der Kongreß: Einleitung durch den Busenfreund; Köberlin und der Sinnbegriff; Köberlin und die Musik; Köberlins erster Roman; große Pause: Der Verleger und Emilia; Das Ekphrasisprojekt; Köberlins letzte Reisen (zwischen den Beiträgen gibt es jeweils eine kleine Raucherpause)

XXI
Reicht Liebe allein aus, um zwei Menschen zusammenzuhalten? – Der Chamissoplatz – Einer der wenigen wirklich guten einheimischen Regisseure – Peter Schlemihl – Hebbel und das Kruzifix – Abendessen und Ausklang

XXII
In der Wohnung des Exzentrik – Clemens flaniert, dabei zweimal einkehrend, am Kanal entlang und durch ein ihm adäquates Viertel der Hauptstadt – That’s what you get Babe – Omnibusfahrt mit dem Busenfreund – Zu Gast bei dem Verleger – Die Frau des Verlegers und die Spiritualität – Clemens erzählt seine Erlebnisse mit Die Nacht der Seele – Tischgespräche über die Möglichkeit einer Einflußnahme der Serie auf Clemens’ Leben und die das implizierenden Weltverständnisse

XXIII
Walpurgisnacht – Mit dem Omnibus zum Kiez – Der Zug durch die Gemeinde – Neuigkeiten über Hans Köberlin – Die Vertreibung eines lästigen Zeitgenossen durch den Verleger – Der Verleger und der Busenfreund gehen ab – Allein mit Emilia – Anthropologische Annahmen – Man kommt sich, wie man so sagt, näher – Zu dir oder zu mir? – Die Nacht mit Emilia – Ins Auge gehen

XXIV
Clemens verlängert bei der schönen Frau seine Zimmerbelegung und damit auch seinen Aufenthalt in der Hauptstadt – Mit Emilia unterwegs in den Straßen der Hauptstadt – Das Ende einer Illusion – Ultima szena

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