Herbert Neidhöfer, homme de lettres

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Das Projekt

Die Clemens Limbularius Trilogie · ¡Hans Koberlin vive! · TEXT. Ein Text

HannaH & SesyluS · … du rissest dich denn ein. · Telos


III
Telos
oder
Beiträge zu einer Mythologie des Clemens Limbularius
Ein Fragment

November 2013, ISBN 978-3-941033-19-1, 422 Seiten, 19,90 €

Etliche Jahre nach seinem seltsamen Abenteuer an der Riesel und auch bereits wieder etliche Jahre nach seinem seltsamen Abenteuer mit der Fernsehserie geht es bei Clemens Limbularius nun um nicht weniger als um alles oder nichts … »Sehr merkwürdig schön. Sag Bescheid, wenn es etwas Neues von dem Autor gibt. Und allerherzlichste Grüße in die Domstadt.« – Hier nun ist es, nach HannaH & SesyluS (2007) und nach … du rissest dich denn ein. (2010) das Neue: Das Telosfragment … »Der Autor hat sich auch diesmal wieder die gegen die Schriftsteller gerichteten Vorwürfe, sie würden die ›großen Probleme‹ vernachlässigen, zu Herzen genommen und versucht, hier an einige von ihnen heranzugehen, etwa die des Wohnraums, der manuellen Arbeit, der Ernährung, der Zeit, des Raums, der Natur, der Freizeit, der Sprache, der Ausbildung, der Information, des Ehebruchs, der Zerstörung und der Reproduktion menschlicher und tierischer Gattungen.«

Die drei Abschnitte des dritten Romans Telos befassen sich – ausgehend von der von dem Protagonisten als kritisch erlebten Gegenwart – mit den Konstruktionen seiner Vergangenheit, dann wird die Gegenwart selbst verhandelt und schließlich bricht Clemens in ein neues Leben auf, oder – je nach Lesart –: er nimmt sich vor, in ein neues Leben aufzubrechen.

Während der Arbeit an Telos hat sich eine leichte Modifikation des Stils der ersten beiden Romane als notwendig erwiesen, damit sich das Erzählte in der Erzählung adäquat reflektieren, oder anders gesagt: damit das Erzählte auch Stilmittel des Erzählens sein kann. Die unpersönliche Erzählinstanz tritt expliziter als in den vorherigen Romanen auf (eine Entwicklung, die im Keim bereits im ersten Roman angelegt war und im zweiten Roman forciert wurde) und thematisiert nicht allein Leben und Ansichten des Clemens Limbularius, sondern auch ihre eigene Rolle als Chronist –

»Im Grunde betreiben wir mit unseren Berichten das gleiche wie Clemens, bloß daß Clemens keinen Clemens hatte.«

– es gibt außerdem – kursiv – gelegentliche Stimmen ›von außen‹ und es wird – wie der im Duktus geisteswissenschaftlicher Forschungsberichte gehaltene Untertitel Beiträge zur Mythologie des Clemens Limbularius erwarten läßt – mit Fußnoten gearbeitet, die wiederum in Bezug zu Clemens’ Beschäftigungen stehen. Diese leichte Modifikation machte auch eine leichte Modifikation des Formats notwendig, um die angesammelten Fußnoten bewältigen zu können: statt wie bei den ersten beiden Teilen der Trilogie 110 x 180 mm ist das Format hier 150 x 230 mm.

»Könnte man nicht, verzeihen Sie, vielleicht die Fußnoten in den Text einbringen und den Text etwas mehr straffen und dann womöglich, sehen Sie, den Text als Fußnote setzen?« (Italo Calvino, Wenn ein Reisender in einer Winternacht, aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber, München 2004, S. 103).

War das Grundelement des ersten Romans Aktion und das des zweiten Romans Reflexion, so ist es hier die Assoziation. So wie Midas alles, was er in die Hand nahm, zu Gold wurde, so wird der Erzählinstanz alles, was passiert, zum literarischen Stoff, zu Beschreibungen, die sie, die Erzählinstanz, mit den Situationen des Protagonisten und dessen Gedankenkosmos in Verbindung bringt. Der Fluch, zu dem die Gabe Midas schließlich wurde, ist der Erzählinstanz bewußt und wird auch in ihrer Erzählung thematisiert.

Im ersten Teil des dritten Romans – »Anfang« – befindet sich Clemens Limbularius, der sich – wie im zweiten Roman – immer noch als Redakteur einer Fernsehzeitschrift verdingen muß, wie gesagt in einem kritischen Gemüthszustand und reflektiert über dessen mögliche Ursachen und Konditionen, die er unabhängig von der Unwirtlichkeit der Welt meist allein in seinem Gemüth angesiedelt sieht, woraus sich ihm die Notwendigkeit ergibt, seine Vergangenheit zu überdenken (im vierten Roman wird das Thema mit Hans Köberlin erneut aufgenommen). Wir erleben also Clemens bei dem Versuch, sich für eine kurze Weile in einem sentimentalen Regreß Erleichterung zu verschaffen: Clemens besucht die Kreisstadt, die von seinem zwölften bis zu seinem einundzwanzigsten Jahr seine Wirkungsstätte war, hat einige schöne Tage mit Lindsay, einer mysteriösen femme fatale, der im Roman die Funktion eines Katalysators (zum Schlimmen hin) zukommt, er trifft sich mit seinen Kommunarden von früher für ein feuchtfröhliches Wochenende und besucht schließlich den Ort seiner Herkunft.

Im zweiten Teil – »Weg« –, der sich mit der Gegenwart beschäftigt und in dem wir Clemens im Wandel der Jahreszeiten erleben, erfährt man, daß Clemens jetzt in der Hauptstadt lebt und wie er seine Tage, Monate und Jahre verbringt. Eine Reise nach New York wird unternommen, wo er Lindsay wiedertrifft, außerdem ist der Suizid eines engen Freundes zu beklagen.

Der dritte Teil – »Ende« –, der sich mit Clemens’ Zukunft beschäftigt, beginnt mit der Feststellung Clemens’, daß er alt geworden ist. Er begreift sich mehr und mehr als nomadische Existenz, bzw. er begreift, daß unterwegs sein der adäquate äußere Modus zu seinem kritischen inneren Modus ist. Am Ende, nachdem man erfahren hat, was mit Hans Köberlin weiter Schlimmes geschehen ist und das Genre ›persönliche Mythologie‹ einer kritischen Prüfung unterzogen wurde, bricht Clemens zu einer großen Wanderung auf, die ihn über Prag, Wien, Florenz, Rom, Neapel und Palermo nach Catania führen wird, dorthin, wo der Kyklop Felsen nach dem höhnenden Odysseus schleuderte. Der Kreis schließt sich.

So war es zunächst projektiert, doch erwies es sich als notwendig, das Ganze in die Form eines Fragments zu überführen, aber darüber mehr in ¡Hans Koberlin vive!

»Pour moi, qui laisse aller le mien à l’aventure, je considère que la vie ne nous propose jamais rien qui, tout autant qu’un aboutissement, ne puisse être considéré comme un nouveau point de départ. ›Pourrait être continué‹ …« (André Gide, Les Faux-Monnayeurs, Paris 291925, S. 426).

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DAS ABGESCHLOSSENE
I seed de beginnin, en now I sees de endin. (Dilsey Gibson; in: William Faulkner, The Sound and the Fury, London 1989, S. 258).
Der Sprung ins Allgemeine ist so gefährlich, daß man ihn immer wieder üben muß, und von derselben Stelle. (Elias Canetti, Die Provinz des Menschen. Aufzeichnungen 1942-1972, Frankfurt am Main 1976, S. 208).
Meine metaphysische Entscheidung ist, mich für einen Teil des Universums zu erklären. (Heinz von Foerster, Wahrnehmen; in: Aisthesis, Wahrnehmen heute oder Perspektiven einer anderen Ästhetik, hrsg. von Karlheinz Barck, Peter Gente, Heidi Paris und Stefan Richter, Leipzig 31990, S. 436).

Erster Teil
ANFANG

The past is never dead. It’s not even past. (Gavin Stevens; in: William Faulkner, Requiem for a Nun, 1951, Act I, Scene 3).
Und der Haushalt von Verlieren und Finden ist im Hause der Vergangenheit. (Franz Baermann Steiner, Feststellungen und Versuche. Aufzeichnungen 1943-1952, aus dem Nachlaß hrsg. von Ulrich van Loyen und Erhard Schüttpelz, Göttingen 2009, S. 9).
Wozu erinnerst du dich? Leb jetzt! Leb Jetzt! Aber ich erinnere mich doch nur, um jetzt zu leben. (Elias Canetti, Das Geheimherz der Uhr. Aufzeichnungen 1973-1985, Frankfurt am Main 1990, S. 141).

I
[Prolog]

Nun denn, der letzte Bericht – Und Emilia? – Kreislauf – Linien – Mason & Dixon (Die abstrakte Zeit dazwischen) – Clemens in der Grube saß und schlief – Die Inkompatibilität – Elias Canetti – Über artgerechte Haltung – Ein alter Hut: die Materialisten sind die eigentlichen Utopisten – Müßiggang – Le patron – Beharrung – Kleine Fabel – Die große Verzagtheit – MelancholiaLa busca de Averroes – Nun denn, auf gehts!

II
[In der Kreisstadt]

Versuch einer Legitimation – Clemens nutzt einen Aufenthalt in der Domstadt, um der Kreisstadt einen Besuch abzustatten – Tonio Kröger – Die Bahnfahrt – Tote Taube in der Beethovenstraße – Das andere Gleiche – Die Schule – Fast eine Schlägerei auf dem Zebrastreifen neben dem Krankenhaus – Hævnen – Die Buchhandlung – Das Kino – In der Fußgängerzone – Die erste Rast: Mineralwasser, Milchkaffee, ein Croissant und drei schöne Frauen – Über die Rieselbrücke – Der Ort des Eintritts in das wirkliche Leben – Die Altstadt – Das Kaiserdenkmal – Die Grünanlage am Strom – Die Halbinsel – Unter der Eisenbahnbrücke – Das erste Büro – Die zweite Rast: Bier nach pilsener Brauart aus der größten lokalen Brauerei – Der zweifache Fluch der Vergangenheit

III
[Über Clemens’ Beschäftigungen]

Liebt, lebt und …? – Da steh ich nun … – Lesen, Sehen, Hören und: Schreiben – Lindsays Korrekturen – Punkt – Am See – Arno Schmidt – Horizont – Lindsays peinliches und unwürdiges Orakel – Clemens gerät ohne daß er es will in sogenannte größere Zusammenhänge – Umständliche Heimfahrt – Beruhigung, Bändigung und Kommunikationsersatz – Aufzeichnungen und Marginalien – Der Text des Lebens – Godards Histoire(s) du cinéma – Ramellis Bücherrad – Clemens’ Topoi – Eine fragile Hülle – Clemens’ Lektüre zu Beginn dieses Berichts

DAS FRAGMENTARISCHE
Ich träumte [Dezember 1807]: »am Himmel stände noch ein Mond, ferner ein Fürsten=Bruststück. Mir war banger vor Welt=Auflösung – besondere Grau Farbe des Himmels – jetzt ein Schall – Jetzt gibt’s keine Naturgesetze mehr, alles wird aufgelöst und ist ein Traum.« Erwachte. (Jean Paul, Ideen-Gewimmel. Texte und Aufzeichnungen aus dem Nachlaß, hrsg. von Kurt Wölfel und Thomas Wirtz, Frankfurt am Main 1996, S. 111).
Lücke von 5 Versen (geringe Reste weiterer Flüche). (Albert Schott, Kommentar zur Rekonstruktion des Gilgamesch-Epos, Stuttgart 1958, S. 66).
Habré de levantar la vasta vida que aún ahora es tu espejo: cada mañana habré de reconstruirla. (Jorge Luis Borges, Auscenia; aus: Fervor de Buenos Aires; in: Werke in 20 Bänden, hrsg. von Gisbert Haefs und Fritz Arnold, Frankfurt am Main 1991ff., Bd. 1, S. 62).

[Vorwort des Herausgebenden & Kommentierenden]
Eine katastrophale Situation und die Reaktionen darauf – Ein unabsichtliches Fragment – Sind Beabsichtigungen noch möglich? – Vom tragischen Scheitern – Die Struktur: drei Berichte mit je drei Teilen à acht Kapiteln – Drei Tage, drei Frauen, drei Zeitmodi – Der Editionsplan – Hybris – Der ganze Clemens Limbularius – Die Muse: Now she’s gone (The Soft Machine) – Eine Skizze des projektierten Produktionsverlaufs in the international spoken language – A den of thieves

Fragmente zu Kapitel III
[Über Clemens’ Beschäftigungen]

Lindsays peinliches Orakel – Clemens gerät ohne daß er es will in sogenannte größere Zusammenhänge – Umständliche Heimfahrt – Beruhigung, Bändigung und Kommunikationsersatz – Aufzeichnungen und Marginalien – Der Text des Lebens – Godards Histoire(s) du cinéma – Ramellis Bücherrad – Clemens’ Topoi – Eine fragile Hülle – Clemens’ Lektüre zu Beginn dieses Berichts

Fragmente zu Kapitel IV
[Eine Topographie der Träume]

Ein Brief Lindsays aus der neuen Welt – Das Einschlafen – Zwei Gedanken gleichzeitig denken – Das Aufwachen – Wenn das Bewußtsein eine Hölle ist – Kleine Poetik des Traumniederschreibens – Borges’ Libro de sueños – Kevin Ayers’ The Confessions of Dr. Dream – Die abstrakten und die konkreten Träume – Die Himmelsrichtungen – Die Städte – Der Fluß – Die Landschaften – Das Meer und Brachflächen – Spezifische Orte – Neue Einsichten zu Sigmund Freuds Traumdeutung

Fragmente zu Kapitel V
[Die alten Freunde]

Rencontre au havre – Nochmals »Das andere Gleiche« – Einst und jetzt – Die Tage der Kommune – Progressionen, Prokrastinationen und Stagnationen – Einkauf fürs Frühstück – Ein anderer Zug durch die Gemeinde – Der ästhetische Zustand – Et Dieu … créa la femmeSheik Yerbouti (Pulp fiction) – Au revoir mes amies, et merci beaucoup

Fragmente zu Kapitel VI
[In Noberk]

De profundis – Der lokale Schutzheilige – Clemens’ Vater – Clemens’ Vorstellungen von Zen: »Samsara and Nirvana do not differ.« – Kein pater familias, aber auch nicht so abwesend wie bei Sartre – … ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm, und vorwärts, rückwärts, seitwärts … – Der Weg vom Bahnhof in den Ort – »Das gleiche Gleiche« – Die Arche, plötzlich anders belebt – Die Wege von einst – Das Glückskäulchen – Wer hat dich du schöner Wald … – Auf den eigenen Spuren – Die Burg oben, die Via Dolorosa und die Burg unten – Again: the graveyard – Perspektivwechsel: zum ersten und zum letzten Mal auf der Empore – Das unglaublich schlechte Essen im ehemaligen Hotel Reineke – Der Weg vom Ort zum Bahnhof – Die Dampflokomotive – Schlimme Landung in der Kreisstadt – Kein happy end – Ankündigung des Anschließenden

Fragmente zu Kapitel VII
[Eine modifizierte Version des ersten Berichts]

Der erste Bericht – Vgl. vom Verf. … du rissest dich denn ein., a. a. O., S. 102ff. – Es war der erste große Bericht in meinem Leben und es hat lange gebraucht, ihn in dieser Form in die Welt zu entlassen [das schreib der Autor hier an unpassender Stelle; Anmerkung des Herausgebenden und Kommentierenden] – Potenzierte Vergangenheit – Borges’ El libro de arena

Fragmente zu Kapitel VIII
[Eine modifizierte Version des zweiten Berichts]

Der zweite Bericht – Der erste Einbruch, ausgerechnet ein Dreivierteljahr vor der Publikation des zweiten Berichts – Die Krise findet ihren Niederschlag im dritten Bericht – Der Abschluß der Vergangenheit – An(n)achronismen – Vom Glück, ein seelenloser Mensch zu sein – The future’s uncertain …Capdepera – Es wird Zeit

Zweiter Teil
WEG

Seid aber wachsam, und hütet euch vor der Welt. (Das Evangelium nach Thomas dem Zwilling; in: Die andere Bibel mit altem und neuem Testament, ediert und bearbeitet von Alfred Pfabigan, Frankfurt am Main 1990, Spruch 22, NT-S. 55).
Déracinés du présent, nous sommes morts jusqu’à ce que notre valet de chambre entre et vienne nous dire: Madame la comtesse a répondu qu’elle attendait monsieur. (Honore de Balzac, La Peau de chagrin, Paris 1831).
›Jetzt‹ und ›Hier‹ wird zu viel gekoppelt: Man vergißt, daß es eines ohne das andere gibt. Wären die beiden nur zusammen möglich, so gäbe es kein tragisches Lebensgefühl. (Franz Baermann Steiner, Feststellungen und Versuche. Aufzeichnungen 1943-1952, aus dem Nachlaß hrsg. von Ulrich van Loyen und Erhard Schüttpelz, Göttingen 2009, S. 254).

Fragmente zu Kapitel IX
[Ein Wintertag in der Hauptstadt]

Die Abfolge der Jahreszeiten – Ein Zustand des allgemeinen Entgleitens – Clemens lebt jetzt also (was den Ortskundigen unter den Lesern nicht entgangen sein dürfte) in der Hauptstadt – Elende Pendelei – Clemens lebt in dem Viertel, in dem auch die alten Säcke leben, die einst angetreten, die Welt zu erretten, sich dann aber im falschen Leben etabliert haben – Gentrifizierung – Aus des Tischlers Turm – Der zugefrorene Kanal: eine Stimmung wie bei Brueghel – Dauerlauf (10.000 Meter) im Schnee – Grad der Krise: plötzlich galt es sogar schon als Freude, auswärts zu essen – Public viewing als eine mögliche Rezeptionshaltung für die sonntäglichen Tatort-Episoden

Fragmente zu Kapitel X
[… plötzlich, aber manchmal erwartet (für Nico W.)]

Ein sehr guter Freund von Clemens ist durch eigene Hand aus dem Leben geschieden – Clemens reflektiert über Möglichkeiten und Konsequenzen des Suizids – Ist der Suizid (auch in Hinsicht auf die, die man zurückläßt) eine legitime Tat? – Eine Geschichte aus den schlimmen Zeiten des Clemens Limbularius – Die Besorgung der Mittel – Auf zum baltischen Meer – Der feste Vorsatz – Eine unerwartete Begegnung und ein Geschenk des Lebens – Clemens macht sich an die Ausführung und scheitert – Das Angenehme dieser Welt (Hölderlin) – Das Schlußwort der Iphigenie (Karl Kraus)

Fragmente zu Kapitel XI
[Ein Frühlingstagtag in der Hauptstadt]

Eine spärliche Quellenlage – Die Herausgabe nimmt immer mehr die Form einer Anthologie an – Diesmal keine Linderung – Der Verrat – Aus des Tischlers Turm – Aus Jean Pauls Ideen-Gewimmel – Clemens erster schwerer Fahrradunfall seit Dekaden

Fragmente zu Kapitel XII
[Ein Sommertag in der Hauptstadt]

Die spärliche Quellenlage dauert fort – Die Krise mausert sich zu einer veritablen Katastrophe – Aus des Tischlers Turm – Clemens wird bei vollem Salär von seiner Arbeit in der Redaktion freigestellt – Rituale – Die Absicht, wie gehabt den Sommer im Mediterranen beschließen – Male signum: Arcadien fällt diesmal aus

Fragmente zu Kapitel XIII
[Ein Herbsttag in der Hauptstadt]

Vergangenheit – Zum letzten Mal: aus des Tischlers Turm – Der Riß im Sommer – Falsche Erwartungen bezüglich der Möglichkeiten – Ein Kalenderblatt: Oblomow, Bartleby & Brigitte Bardot – Einübungen in den Herbst – Die melancholisch angenehmen Gesichter des Herbstes (die man aber nur genießen kann wenn man bei guter Gesundheit ist) – Der Herbst als Konstruktion – Clemens’ Urherbst mit jener blanche fille aux cheveux roux – Dem Tod ein Angebot machen – Scheiden tut weh

Fragmente zu Kapitel XIV
[Gedanken über einen Gedanken Pascals]

Ein Gedanke Pascals – Eine alte Vorstudie des Autors zu diesem Kapitel des dritten Berichts – Sinn – Die »sechs Hauptfunktionen«, die die Hirnforscher im Jahre 2007 dem Gehirn zuschrieben – Zeitvertreib – Wäre das denn wirklich so schlimm? – Xavier de Maistre und seine Reise – Gegenläufige Tendenzen bei Clemens

Fragmente zu Kapitel XV
[… a girl and a gun.]

Ein mysteriöses Kapitel – Der Berichtende als Herausgeber – Wie in den Kapiteln VII und VIII noch ein Bericht im Bericht – Wer ist »ich«? Clemens? Hans Köberlin? oder gar P.? – Und wer ist »sie«? – Wann haben sich diese Ereignisse zugetragen? – Oder stimmt bloß die Position des Kapitels innerhalb des Berichts nicht? – Von Stunden und Organen – In einer Winternacht im dreizehnten Stock in der Nähe des Ostbahnhofs – Capitale de la douleur – Ein Verbrechen – True Romance: Unrecht Gut gedeihet

Fragmente zu Kapitel XVI
[In der neuen Welt]

Die Stadt, die niemals schläft – Kojak – Upper East Side, im 26. Stock – Flanieren in anderen Dimensionen – The High Line – Seltsame Geräte – Take the ›A‹ Train – Ground Zero – Mythen – Chinatown & Nepp in Little Italy – When you are in Rome …: Dauerlauf im Central Park – New clothes – Woody Allen again – Strawberry Fields (Imagine …) – Mißverständnisse und Irritationen – Klischees – Coney Island Babies – Die diversen Brücken – Strange pictures – Beer & Cheeseburgers – Brooklyn – Brownstone Houses – Paul Auster lebt in der Nähe – The Holy Family – Bei John Zorn in dessen The Stone unter dem Flügel von Ryuichi Sakamoto – Staten Island Ferry – Dedicated to the wonderful Libby: Clemens singt A Day in the Life (Lennon / McCartney) – Bang on a Can – Der grandiose Anblick zum Abschied – »Ich liebe diese Stadt!« (I lost myself and never come back …) – Marisha Pessls Night Film

Dritter und letzter Teil
ENDE

L’avenir! répondit-elle en riant. Qu’appelez-vous l’avenir? Pourquoi penserais-je à ce qui n’existe pas encore? (Euphrasie; in: Honore de Balzac, La Peau de chagrin, Paris 1831).
In writing, you must kill all your darlings. (William Faulkner).
… unaufhörliche Gänge des Tigers an den Gitterstäben entlang, um den einzigen winzigen Augenblick zur Rettung nicht zu versäumen. (Elias Canetti, Die Provinz des Menschen. Aufzeichnungen 1942-1972, Frankfurt am Main 1976, S. 304).

Fragmente zu Kapitel XVII
[Now, I know I’m getting old]

Der Herbst nach einem glücklichen Sommer – Ein Bild von Clemens: Now, I know Iʼm getting old (Kevin Coyne, Need Somebody, Case History, 1972) – Der Krebs geht mir am Arsch vorbei – Das letzte Überwintern in der Lebenswelt – Jean Paul (Zitierer unter sich)

Fragmente zu Kapitel XVIII
[Reisen]

Nicht hier sein (= woanders sein) – Im Provisorium einrichten – Als Liebespaar oder höchstens allein – Die großen Städte oder das Mediterrane oder die vulkanischen Inseln des ewigen Frühlings im atlantischen Ozean – Leicht werden und sich abnabeln – Wenn Clemens sich als ein mutterloses Kind fühlte, fühlte er sich besser

Fragmente zu Kapitel XIX
[Melancholia]

Galenos – Dürer – Hamlet – Don Quichote – Burton – Jean Paul – Hölderlin – Büchner – Kierkegaard – Nietzsche – Melville – Joseph Conrad – Pessoa – Proust – Robert Walser – Kafka – Benjamin – Cioran – Eluard – Klibansky, Panowsky & Saxl – Borges – Tarkowskij – Lars von Trier – Mandelkow – Kamper – Ternes – Neidhöfer – Limbularius – P. – Köberlin – Der Verleger – Lemmy Caution seit Alphaville – Bolaño …

Fragmente zu Kapitel XX
[Was Hans Köberlin noch so widerfuhr]

Lysa möchte sich verändern – Hans Köberlin und Lysa ziehen aus dem Mediterranen weg in die Hauptstadt nördlich der Alpen – Lysa lernt eine interessante Frau kennen – Hans Köberlin hat während der Abwesenheit Lysas schlimme Visionen – Débarquement désastreux I – Die erste schlimme Zumutung – Die erste Flucht in die Domstadt – Débarquement désastreux II – Alles soll auf den Tisch kommen – Es wird noch viel schlimmer – Die zweite Flucht in die Domstadt – Die zweite schlimme Zumutung – Lost in a Roman wilderness of pain Débarquement désastreux III – Üble Kanäle – Hans Köberlins Exodus – Die Flucht in die Stadt der Liebe – Die unausgesprochene dritte schlimme Zumutung – Die ausgesprochene vierte Zumutung – Das Glück verläßt Hans Köberlin und er muß wieder einer Brotarbeit nachgehen – Die größte Kränkung – Kollaps und Versuch einer Wiederannäherung – Der Fluch Hoffnung – Hans Köberlin hört damit auf, die Kränkungen zu zählen (How could she do this to me?) – La Recherche de l’Absolu – Nun ist sogar Hans Köberlin am Ende – Tun, als ob man es nicht tun würde – Die große Beruhigung

Fragmente zu Kapitel XXI
[Eschatologie]

Atemholen vor dem Finale # 1 – Telos ohne Eschatologie? – Hans Blumenberg – Über Vorbilder – Sexualität – Musik – (außer sich) Sein – Day by Day and Night by Night (Kevin Ayers)

Fragmente zu Kapitel XXII
[Über die Möglichkeit einer persönlichen Mythologie]

Atemholen vor dem Finale # 2 – Ein Widerspruch in sich? – Clemens’ Ansichten über die Welt und über sich darin – Ankündigung des Folgenden

Fragmente zu Kapitel XXIII
[Spaziergang nach Catania im Jahre 201*]

Die Hauptstadt – Die Geburtsstadt M. P.s – Die Stadt Franz Kafkas – Die Schmähstadt – Die Stadt einer verbockten Gelegenheit – Die Stadt wo Joyce gelebt hatte – Die Lagunenstadt – Die Renaissancestadt – Die ewige Stadt – Die Stadt Totòs – Die Stadt in der Emilia lebte – Das Ziel

Fragmente zu Kapitel XXIV
[Epilog]

Die Frau (die einzig wahre) – Die Insel – Happy end?

FRAGMENTARISCHER ANHANG
Lorsque le narrateur sourit et dédaigne la mort, on appelle son récit un roman comique. (Raymond Queneau, Une histoire modèle / Eine Modellgeschichte, übersetzt aus dem Französischen und herausgegeben von Eugen Helmlé, München 1985, S. 16).
Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst, aber vom Zufall des Gelesenen hängt ab, was du bist. (Elias Canetti, Die Provinz des Menschen. Aufzeichnungen 1942-1972, Frankfurt am Main 1976, S. 283).
Die Gegenwart hält sich eine Zukunft offen, die transformierende Reproduktion oder Destruktion in Aussicht stellt. (Niklas Luhmann, Die Politik der Gesellschaft, hrsg. von André Kieserling, Frankfurt am Main 2002, S. 432).

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